Coaching für Mütter
Schlafendes und waches Kind im Bett

Kind abends noch wach? – Der Einfluss vom Mittagsschlaf in der Kita

Ich habe 2 Kinder mit 2 komplett unterschiedlichen Schlafbedürfnissen ab ihrem 3. Lebensjahr. 

Während mein Sohn mit 2.5 Jahren das Wachsein komplett für sich erorbert hat und dementsprechend abends dann ganz entspannt früher ins Bett gegangen ist, hat meine Tochter die doppelte Portion Schlaf noch benötigt – auf jeden Fall tagsüber. 

Selig schlummerte sie mit den anderen Kindern in ihrer Gruppe ihre Mittagsträume und war glücklich und zufrieden, wenn ich sie nachmittags aus der Kita geholt habe. Diesen Zustand behielt sie dann leider auch für viele, viele Stunden – während ich immer müder und müder wurde und die Abende für uns zusammen leider immer länger wurden. 

Um es kurz zu machen: ich saß also irgendwann mit den Erziehern meiner Kinder in einem Raum und es gab eine hitzige Diskussion über die Notwendigkeit des Mittagsschlafes in der Kita. … Vermutlich hat meine Tochter dies wohl mitbekommen, denn kurze Zeit später war dann ihr Bedarf an Mittagsschlaf von einem Tag auf den anderen nicht mehr da – was mir weitere Gespräche mit meiner Kita erspart hat. Aber das Thema als solches habe ich natürlich auch heute noch – nicht mehr wegen meiner Kinder, dafür aber mit vielen Eltern in meiner Kita. 

Hier gebe ich euch mal ein wenig Aufklärung und ein paar Tips an die Hand, wie ihr das Schlaf-/Wachproblem für euch lösen könnt: 

In fast allen Kitas ist der Mittagsschlaf fester Bestandteil des Tagesablaufs. Für viele Kinder im Krippenalter ist das eine wichtige Pause – denn der Vormittag ist voller Eindrücke, Lärm und sozialer Interaktion.

Aber: Nicht jedes Kind braucht noch mit 3 oder 4 Jahren diesen Schlaf am Tag. Viele schlafen trotzdem ein – einfach, weil es alle tun oder weil es gerade so ruhig und gemütlich ist.

Das führt dazu, dass der sogenannte Schlafdruck abnimmt – also die natürliche Müdigkeit, die sich im Laufe des Tages aufbaut. Das Resultat: Abends ist das Kind wieder fit, kommt schwer zur Ruhe oder wirkt überdreht.

Gleichzeitig ist das Thema Schlaf auch pädagogisch relevant – es gibt gute Gründe für und gegen den gemeinsamen Mittagsschlaf. Als Eltern lohnt es sich, die Hintergründe zu kennen.

Der gemeinsame Mittagsschlaf in der Kita ist fester Bestandteil vieler Tagesabläufe – und das hat durchaus gute Gründe. Viele Kinder profitieren von einer klaren Struktur im Alltag: Die Schlafenszeit gibt Orientierung, sorgt für einen wiederkehrenden Rhythmus und schafft eine wichtige Pause inmitten eines ereignisreichen Vormittags. Gerade jüngere Kinder verarbeiten in der Mittagsruhe Reize, Erlebnisse und soziale Eindrücke. Auch auf neurologischer Ebene zeigt sich: Schlaf fördert die Gedächtnisbildung und unterstützt die emotionale Selbstregulation.

Für die pädagogische Arbeit bietet diese Zeit außerdem Raum für Entlastung – viele Erzieher und Erzieherinnen nutzen diese Zeit, um dann selber Pause zu machen oder an Portfolios zu arbeiten. Auch kleine Team-Dienstbesprechungen werden häufiger in dieser Zeit gemacht. Es ist bestimmt 1 Stunde am Tag, die sinnvoll für andere Sachen genutzt werden.

Doch so hilfreich diese Routinen sein können, gibt es auch eine Kehrseite. Denn nicht jedes Kind braucht im Alter von drei oder vier Jahren tatsächlich noch einen Mittagsschlaf. Wenn alle Kinder – unabhängig von ihrem individuellen Schlafbedürfnis – zum Liegen und Einschlafen angehalten werden, kann dies zu Frust, Langeweile oder sogar Stress führen. Kinder schlafen dann oft nicht, weil sie müde sind, sondern weil es dunkel, ruhig und gemütlich ist – oder weil sie sich dem Gruppendruck fügen.

Die Folge zeigt sich oft am Abend: Der natürliche Schlafdruck, der sich über den Tag aufbaut, ist nach dem Mittagsschlaf deutlich reduziert. Das Kind ist dann am Abend nicht müde genug – es wirkt überdreht, findet schlecht zur Ruhe oder schläft erst sehr spät ein. Manche Kinder zeigen sogar körperliche Unruhe, obwohl der Tag lang war.

Diese Dynamik führt häufig zu einem Dilemma: Der Mittagsschlaf in der Kita ist pädagogisch gut begründet – gleichzeitig kann er im Alltag zuhause zu Herausforderungen führen.

Gerade deshalb ist es wichtig, offen über das Thema zu sprechen und nach flexiblen Lösungen zu suchen: Manche Kinder profitieren von einer reinen Ruhepause ohne Schlaf. Andere brauchen ein kürzeres Schläfchen. Wichtig ist, den Blick auf das einzelne Kind zu richten – nicht auf die Gruppe als Maßstab.

💬 Sprecht mit der Kita:
Fragt nach: Wie läuft die Schlafzeit ab? Kann dein Kind auch nur ruhen, ohne einzuschlafen? Gibt es Alternativen zum Schlafen? Kann das Kind in dieser Zeit die Gruppe wechseln oder mit anderen Kindern draußen im Garten spielen? Mit einer guten Kita, die offen ist für eure Anregungen sollte es Möglichkeiten geben. 

🕯️ Überdenkt nochmal das Abendritual:
Ein ruhiger Ablauf am Abend mit wenig Reizen hilft, das Kind auf die Nacht einzustimmen – besonders, wenn es tagsüber geschlafen hat. Vielleicht gibt es noch zu viele Reize? Vielleicht hilft es, das Ritual etwas zu verändern? Hol dir hier sonst auch gerne nochmal Anregungen von Freunden oder einem Coach, der dich hier unterstützen kann. 

Und ansonsten meldet euch auch gerne bei mir jederzeit. Ich unterstütze euch gerne dabei. Und lies dir vielleicht auch nochmal meinen Blog zum Thema „Welche Kita ist die beste Kita für mein Kinder?“ durch. Hier gebe ich auch nochmal wertvolle Tipps eine gute Kita für sich zu finden, die auf solche Bedürfnisse eingeht.

Coaching für Mütter