Coaching für Mütter
eine Alleinerziehende am Handy in der Datingphase

Dating als Alleinerziehende: wie finde ich einen neuen Partner?

Ich bin seit 18 Jahren alleinerziehende Mutter und es wäre wohl vermessen zu glauben, dass ich seitdem Single geblieben wäre. Ja, die Trennung von dem Vater meiner Tochter war zwar alles andere als vorbildlich und hat tiefe Wunden nach sich gezogen – aber das war kein Grund für mich, nicht doch noch (immer noch) an die vermeintlich große Liebe zu glauben.

Dementsprechend bin ich natürlich wie die meisten Frauen auf „dem Markt“ und hatte im Laufe der Jahre einige Beziehungen – auch lange Beziehungen. Aber der Mann fürs Leben hat bis heute nicht an meine Tür geklopft.

Aber aufgrund dessen kann ich wohl behaupten, dass ich jetzt nicht nur von einer abstrakten Welt hier berichte, die ich nie erlebt habe, weil ich direkt nach der Trennung in eine neue Beziehung gegangen bin und bis heute diese habe. Nein, so war es leider nicht bei mir.

Was also sind die Herausforderungen? Worauf achte ich persönlich immer, wenn ich jemand neuen kennenlerne? Und wann integriere ich meine Kinder? Und wie schaffe ich Dating inkl Kind, Arbeit, Haushalt etc.?

Als Alleinerziehende hat man grundsätzlich schon einen wirklich gut gefüllten Tag. Angefangen damit, dass Kind pünktlich in die Kita/Schule zu bringen, pünktlich bei der Arbeit zu sein und das ganze dann auch wieder am Nachmittag zurück… Hausaufgabenhilfe oder Spielplatzverabredungen, danach Abendessen, Zähne putzen und ab ins Bett. Da noch Zeit für Dating zu finden? Schwer – aber nicht unmöglich! Denn, wenn dieses alleinerziehende Business einen Vorteil besitzt, dann es ist, dass wir alle kindfreie Tage haben => wenn das Kind beim Vater ist, zu Besuch bei Oma oder Opa oder vielleicht auch einfach mal bei einem Freund oder einer Freundin übernachtet. Es gibt sie: diese kostbaren, freien Tage! Und wir können und sollten sie nutzen.

Wie bei allem im Leben gibt es nicht DEN richtigen Zeitpunkt. Aber es gibt ein Gefühl in dir, dass dir den richtigen Zeitpunkt zeigt. Die Krux daran liegt eher, den echten Zeitpunkt zu finden. Denn manchmal verwechseln wir die Sehnsucht nach Wärme, Geborgenheit und auch einfach nach „Verantwortung teilen“ mit dem richtigen Zeitpunkt. Diese Gefühle kann ich total gut verstehen und auch ich hatte sie – und kann aus Erfahrung berichten: diese Beziehungen, die ich dann hatte, haben mir zwar kurzfristig gute Gefühle geliefert und eine innere Leere gefüllt, ABER die waren leider auch nie von langer Dauer.

Also, wenn du den richtigen Zeitpunkt suchst, dann ist meine Empfehlung: er ist dann da, wenn du mit dir alleine wieder gut zurecht kommst, die Zeit mit dir selber genießt, ein freies Gefühl wieder hast und es dich nicht mehr interessiert, was dein Ex-Partner persönlich macht – erziehungstechnisch sollte dich das jedoch IMMER interessieren. Aber nicht mehr, was in seinem Privatleben vonstatten geht. Das sollte dir im wahrsten Sinne des Wortes egal sein.

Ich persönlich habe meine Ex-Partner über die bekannten Datingportale, aber auch über Freunde kennengelernt. Es war von allem etwas dabei – außer die berühmte Supermarktgeschichte. Die habe ich (bis jetzt – man soll ja nie aufhören zu träumen ;-)) nicht erlebt.

Aber grundsätzlich ist das auch egal, welchen der Wege du einschlagen willst… wichtiger sind eher folgende Sachen:

  1. **Ehrlich sein**: Erwähne in deinem Profil oder beim ersten Treffen, dass du Mutter bist. Das filtert potenzielle Partner, die damit umgehen können oder sogar daran interessiert sind.
  2. **Realistische Erwartungen setzen**: Sei geduldig und erwarte nicht, sofort den perfekten Partner zu finden. Nimm dir Zeit, um die Leute kennenzulernen.
  3. **Zeitmanagement**: Nutze deine Zeit sinnvoll. Plane feste Zeiten für das Dating, damit es nicht mit deinen Mutterpflichten kollidiert.
  4. **Kinderfreundlichkeit**: Stelle sicher, dass dein potenzieller Partner grundsätzlich kinderfreundlich ist, ABER führe ihn erst ein, wenn die Beziehung ernst wird.

Sei authentisch und ehrlich – und habe Geduld. Gerade am Anfang solltest du auch erst mal die Zeit mit deinem neuen Parnter in Ruhe genießen und dein Kind außen vor lassen. Es bringt deinem Kind und dir überhaupt nichts, wenn du ihn zu schnell involvierst und ihr nach ein paar Wochen feststellt, dass es einfach doch nicht passt… Insbesondere für dein Kind ist das schwer zu verstehen und hat wieder etwas mit einer Trennung zu tun.

Die allererste Verliebtheitsphase dauert nicht so lange… einige Wochen… genieße diese Zeit und genieß es auch, einfach deinen neuen Partner kennenzulernen.

Wenn du an dem Punkt bist, dass du dein Kind mit einbeziehen möchtest und auch dein neuer Partner dein Kind kennenlernen will, dann beginne damit, deinem Kind altersgerecht zu erklären, dass du jemand Neuen triffst. Betone, dass es nicht darum geht, den anderen Elternteil zu ersetzen, sondern neue Freundschaften zu finden. Vielleicht vereinbart ihr ein ungezwungenes Treffen im Park oder bei einem gemeinsamen Ausflug. Achte darauf, wie dein Kind reagiert, und nimm seine Gefühle ernst. Gib ihm Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Der Aufbau einer positiven Beziehung zwischen deinem Kind und deinem Partner ist ein langsamer Prozess, der Geduld und Verständnis erfordert. Es ist wichtig, dass dein Kind sich sicher und geliebt fühlt und dass seine Bedürfnisse stets im Vordergrund stehen.

Gemeinsame Zeit als Paar mit Kind zu planen, kann eine Herausforderung sein, aber mit ein paar Tipps wird es einfacher. Wichtig ist, offen zu kommunizieren und die Bedürfnisse ALLER zu berücksichtigen. Sei transparent – deinem Kind und deinem neuen Partner gegenüber und versuche kein Bedürfnis komplett zu übergehen.

Für mich hat es sich manchmal wie eine Gradwanderung angefühlt – zwischen: ich will meinen Partner mehr sehen, aber mein Kind ist noch nicht so weit, dass er hier mit Abendbrot ist, geschweige bei uns übernachtet. Aber das entwickelt sich mit der Zeit. Rom ist auch nicht über Nacht entstanden. Jeder braucht seine Zeit.

Familienkonferenzen helfen hier vielleicht, je nachdem wie ihr euren Alltag gestaltet habt. Manche Mütter haben auch das Abendessen als Zeitpunkt gewählt über den Tag zu sprechen etc.

Selbstfürsorge ist für alleinerziehende Mütter besonders wichtig, um eine gesunde Balance zwischen Kind und Dating zu finden. Gönn dir regelmäßig kleine Auszeiten, um Energie zu tanken. Setze klare Prioritäten und plane Zeitfenster, in denen du dich ausschließlich um dich selbst kümmerst, sei es durch Sport, Meditation oder einfach mal ein gutes Buch.

Damit es eine langfristigere Beziehung ist, bei dem sich keiner übergangen fühlt, ist es hilfreich, ehrlich miteinander über deine Situation zu sprechen – brauchst du Zeit für dich: äußere es. Brauchst du mehr Zeit mit ihm zusammen: äußere es. Es ist wichtig, dass du offen und ehrlich bist. So vermeidest du Missverständnisse und am Ende damit Streit und ein mögliches Aus.

Dasselbe gilt definitiv auch für dein Kind: Versuche, die Bedürfnisse deines Kindes nicht aus den Augen zu verlieren. Plane Dates und Treffen eventuell für Zeiten, in denen dein Kind gut versorgt ist, beispielsweise bei den Großeltern oder Freunden.

Die richtige Balance zu finden, ist ein fortlaufender Prozess. Hab Geduld mit dir selbst und achte darauf, dass du dich dabei wohlfühlst.

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