Coaching für Mütter
Eine Nachaufnahme, die die Stadt im Hintergrund zeigt. Als Sinnbild für Trennung.

Trennung mit Kind – ich brauche einen Neustart Teil 1

Trennung mit Kind – ich brauche einen Neustart Teil 1

Vor ein paar Tagen hörte ich wieder die Worte: „Kirsty, wir haben uns getrennt.“ Diese paar Worte, die so viel Kummer, Sorge und vor allem Zukunftsängste mit sich bringen. Ich kenne diese Phasen nur zu gut – und habe sie bereits zweimal mit zwei unterschiedlichen Männern durchlebt. Der eine blieb nach der Trennung ein liebevoller Papa, was ich bis heute sehr an ihm schätze. Der andere war nach der Trennung tatsächlich mehr ein „Erzeuger“ als ein echter Präsenzvater. Zwei Trennungen, die unterschiedlicher nicht hätten verlaufen können – und doch haben sie alle etwas gemeinsam: einen Neustart in ein ungewisses Leben. Und genau das macht uns so viel Angst.

Viele Menschen haben so große Angst vor einer Trennung, dass sie lieber unglücklich zusammenbleiben – was meiner Meinung nach die denkbar schlechteste Alternative ist!

Also, wie starten wir? Neuanfang olé! Aber wo fängt man/fängst Du am besten an? Hier ein paar Tipps für den Anfang:

Sobald es geht, pack deine Freundin ein und fahrt für ein paar Tage weg. Lass dein Kind in dieser Zeit gut versorgt bei dem Vater, bei den Großeltern oder bei Freunden (je nach Alter des Kindes). Dein Fokus sollte jetzt darauf liegen, wieder in Deine Kraft zu kommen und einen klaren Kopf zu bekommen – und das fällt oft schwer, wenn man noch unter einem Dach mit dem Ex-Partner lebt.

Gönn dir den Raum, durchzuatmen. Frischer Wind und ein Tapetenwechsel schaffen Abstand und helfen, die Perspektive zu verändern. Auch wenn die Welt nach ein paar Tagen nicht magisch besser aussieht, bekommst du wenigstens den Raum, um die Situation von außen zu betrachten. Und ja, in diesen Tagen hast du das volle Recht, über deinen Ex und die ganze Situation zu fluchen – aber nur in dieser Zeit! Sobald du wieder zu Hause bist, heißt es: „Ruhe bewahren vor dem Kind.“

Wenn du deinem Kind noch nichts von der Trennung erzählt hast, wird es diese vermutlich trotzdem schon spüren. Die Antennen von Kleinen sind meist schon lange ausgerichtet, bevor die Worte fallen, denn eine Trennung passiert selten über Nacht. Oft geht der Trennung Streit, Misskommunikation und vielleicht sogar zwei getrennte Schlafsituationen voraus.

Spiele deinem Kind nichts vor! Kinder merken sofort, wenn etwas nicht stimmt. Es hilft nichts, ihnen falsche Hoffnungen zu machen oder die Realität zu verbergen. Du darfst deinem Kind sagen, dass du traurig bist – das spürt es ohnehin. Sei ehrlich, ohne dabei in zu große Details zu gehen. Dein Kind braucht keine Informationen, die es emotional überfordern. Aber es braucht deine Ehrlichkeit und Unterstützung. Hier liegt die Kunst in „so viel wie nötig und sie wenig wie möglich“. Das ist kein leichter Akt. Hol dir Unterstützung, wenn du dir unsicher bist!

Feste Strukturen geben deinem Kind Sicherheit, besonders in einer so chaotischen Zeit. Zu den wichtigsten Routinen gehören der Tagesablauf, das Zu-Bett-Gehen und alle anderen stabilen Elemente des Alltags. Wenn ihr euch diese Aufgaben früher geteilt habt, übernimm sie jetzt zu 100%. Kinder brauchen in solchen Momenten Klarheit und Verlässlichkeit. Und sei zunächst auch wirklich ganz akribisch dabei. Du kannst Elemente dazufügen, wie zum Beispiel: das Kind darf sich jetzt selber den Timer zum Zähneputzen stellen, aber das Ritual „Zähne putzen, umziehen etc“ wird als solches nicht verändert. Mit der Zeit kannst du dann deine eigenen Routinen mehr und mehr daraus entwickeln.

Die Routinen helfen nicht nur dem Kind, sondern auch dir. Denn auch für dich ist die Trennung anfangs eine riesige Überforderung. Feste Abläufe geben beiden Seiten einen stabilen Rahmen und helfen, nicht den Überblick zu verlieren.

Versucht, miteinander zu sprechen und einen Weg für die ersten Wochen und Monate zu finden. Ich weiß, dass das am Anfang, mit all den Emotionen und ungelösten Konflikten, nicht einfach ist. Aber Fakt ist: Ihr müsst einen Weg finden, auch wenn das Gespräch am Anfang schwerfällt.

Kommunikation ist der einzige Weg, wie ihr als Eltern und als Team weiterarbeiten könnt. Wenn es euch nicht gelingt, einen gemeinsamen Nenner zu finden, holt euch schnell professionelle Hilfe – für euch und vor allem für eure Kinder. Sie haben nichts mit eurer Trennung zu tun und dürfen nicht als Druckmittel missbraucht werden. Seid schlau, und investiert in professionelle Hilfe! Das ist gut investiertes Geld für die Zukunft. Ich habe es in meiner ersten Trennung nicht gemacht und es im Nachhinein wirklich bereut! Es hätte mir viele Jahre des Schmerzes erspart und mich viel schneller in meine Klarheit gebracht.

Auch wenn der Weg nach der Trennung nicht einfach ist, du hast die Kraft, einen Neuanfang zu wagen – für dich und für dein Kind. Gib dir Zeit, um deinen eigenen Weg zu finden, die Trennung zu verarbeiten und eine neue, stabilere Zukunft aufzubauen: Für DICH und DEIN Kind!


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