Coaching für Mütter
Kirsty Wegener Coaching Familie

Schluss mit dem Klischee: Alleinerziehend heißt nicht „ständig überfordert sein“

Schluss mit dem Klischee: Alleinerziehend heißt nicht „ständig überfordert sein“

Ich bin müde davon, dass in der Gesellschaft ständig einer alleinerziehenden Mutter suggeriert wird: „Oh, die ist bestimmt immer am Limit“, und die Unternehmen sogar mit Mitleid reagieren, wenn man „plötzlich“ alleinerziehend ist.

Ich möchte hier mal ganz stark die Flagge hissen:

Alleinerziehend wird man – ob Mann oder Frau – nicht einfach über Nacht. Wie bei jeder Trennung liegt auch hier eine längere Phase davor. Ich würde für locker 90 % aller Paare mit Kindern in die Bresche springen, dass sie sich aufgrund der Kinder diese Entscheidung nicht leicht machen. Manchmal machen sie sich diese Entscheidung sogar so schwer, dass sie sich erst gar nicht trennen – obwohl die Trennung oftmals die vernünftigere Entscheidung für alle Beteiligten wäre.

Trennungen enden nicht immer im Sorgerechtsstreit

In meinen Coachings begleite ich viele Frauen und auch Paare, bei denen die Kommunikation nicht mehr so läuft, wie sie es sich wünschen. Bisher gab es aber kein Paar, das sich getrennt hat und anschließend in einen großen Sorgerechtsstreit gegangen ist.

Wenn es zu einer Trennung kommt, folgt zwar manchmal ein Streit um die Kinder, aber das ist nicht die Regel. In meinem Bekanntenkreis gibt es ebenfalls viele Alleinerziehende, und der große Sorgerechtsstreit, wie er vor vielen Jahren noch an der Tagesordnung war, bleibt auch dort aus (ähnlich wie bei meinen Coaching-Teilnehmern). Klar gibt es Rangeleien (die gab es übrigens auch schon während der Beziehung), aber große Gerichtsverfahren habe ich weder in meinen Kitas bisher erlebt (außer ein einziges Mal – und das zählt bei der Menge an Eltern und Kindern kaum), noch in meinem Bekanntenkreis.

Im Gegenteil: Meiner Einschätzung nach sind Väter heute viel mehr dazu bereit, Verantwortung für ihre Kinder zu übernehmen und sie deutlich mehr bei sich zu haben als noch vor vielen Jahren, als das Kind nur jedes zweite Wochenende beim Vater war. Zu der Zeit waren alleinerziehende Mütter wirklich alleinerziehend.

Alleinerziehende stellen sich heutzutage gut auf

Viele alleinerziehende Mütter (und dazu zähle ich mich definitiv auch) haben sich so gut aufgestellt, dass sie es schaffen, ihren Job nachzugehen, eine liebevolle Mutter zu sein und dabei nicht komplett auf der Strecke zu bleiben. Und viele Alleinerziehende sind auch schlau genug, sich schnell Hilfe zu holen. So unterstütze ich beispielsweise Alleinerziehende meistens nur am Anfang, damit sie sich gut aufstellen können. Danach laufen sie schnell und vor allem nachhaltig alleine.

Was wirklich zählt: Finanzieller Support

Was fehlt, ist meiner Meinung nach die psychische Unterstützung der Gesellschaft und auch die finanziellen Hilfen (z. B. Elternfreibeträge, Riesterrente für beide Elternteile etc.). Aber das ist ein anderes Thema und werde ich in einem meiner nächsten Blogs mal genauer unter die Lupe nehmen.

Worunter Alleinerziehende wirklich „leiden“

Trotzdem möchte ich die Belastung nicht schmälern – sie liegt meiner Meinung nach viel mehr in der psychischen Belastung: Es ist wahnsinnig herausfordernd, sein Kind weniger zu sehen! Es ist eine enorme Belastung, wenn der Ex-Partner eine neue Frau an seiner Seite hat und das eigene Kind diese entweder nicht mag oder sie zu sehr in den Himmel lobt. Das sind alles psychische Belastungen, die wirklich ans Eingemachte gehen!

Aus diesem Grund habe ich mich hingesetzt und überlegt, was ich eigentlich mache, wenn mich das Leben und die Sehnsucht nach meinen Kindern mal wieder überrollt. Diese Tipps möchte ich hier mit euch teilen:

Meine schnellen Tipps für den Sehnsuchts-Blues:

Kurzurlaub

… nein, stop! Lies gerne weiter: Es ist nämlich nicht teuer! Ich weiß, als Alleinerziehende haben wir definitiv kein Geld über. ABER wenn ich „Kurzurlaub“ sage, meine ich so etwas wie: ein Tag im SPA (in Hamburg gibt es das VABALI – sehr zu empfehlen). Solche kleinen Auszeiten sind in Zeiten größter Anspannung zwar oft nur ein Tropfen auf den heißen Stein – aber immerhin! Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

Sport

… und nein, stop, auch hier kannst du weiterlesen. 🙂 Ich meine nämlich mit Sport auch so etwas wie einen langen Spaziergang. Im Ernst! Fahr irgendwohin: Die einen brauchen die Weite des Meeres, die anderen tauchen im Wald komplett ab … aber fahr irgendwohin und laufe einfach. Pack die Kopfhörer in die Ohren und los. Überwinde dich, und du wirst sehen: Die frische Luft, die Ruhe und die Zeit nur mit dir wirken heilsam!

Abendessen mit gutem Wein

Nichts geht über ein gutes Abendessen mit einem leckeren Wein und guten Freunden. Zelebrier das, und lass dich einfach treiben – mit tollen Gesprächen, tollem Essen und einer schönen Atmosphäre. Ich muss mich, ehrlich gesagt, immer wieder dazu aufraffen, aber jedes Mal im Nachhinein denke ich: „Wie gut, dass ich das gemacht habe.“

Visionboards erstellen

Eine weitere schöne Idee, um schnell wieder in deine Kraft zu kommen, ist, deine Gedanken bewusst auszurichten. Gedanken formen unsere Welt, und wenn wir sie auf unsere Ziele lenken, hat das positive Effekte auf das gesamte Mindset.

Heiß duschen oder baden

Gerade im Winter, aber auch im Sommer, finde ich eine Dusche großartig (sogar besser als Baden). Ich stelle mir dabei immer vor, wie das Wasser von oben alles reinigt: meine Gedanken, meinen Körper, einfach alles … es fließt dann einfach hinunter und macht mich wieder „klar im Kopf“. Probiert es aus: Gedanken formen eure Welt!

Unterstützung durch Gespräche

Gespräche mit Freunden können Gold wert sein, wenn du wieder in deine Kraft kommen willst. Freunde kennen dich oft in- und auswendig und können dir helfen, deine Gedanken zu sortieren. Sie bieten Verständnis und vielleicht auch mal eine andere Perspektive.

Ich als Coach hingegen kann dir gezielte Techniken und Strategien an die Hand geben, um deine innere Stärke zurückzuerlangen. Außerdem nehme ich für dich eine Außenperspektive ein, die dich schneller und nachhaltiger zu deinem Ziel führen kann.

Egal ob bei einem gemütlichen Kaffeeplausch oder in einem strukturierten Coaching-Gespräch – der Austausch kann dir helfen, neue Wege zu entdecken und deine Kraftquellen wieder zu aktivieren.

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